International Blog – Challenger Corner Spezial
Seit 2017 stand fest, dass es ab diesem Jahr für den Unterbau im internationalen Prof-Tennis eine sogenannte “Transition Tour” eingeführt werden soll. Die International Tennis Federation (ITF) hatte in einer Studie festgestellt, dass von etwa 14.000 Spielerinnen und Spielern, die auf der Tennis-Tour unterwegs sind, nur etwa 750 damit ihren persönlichen Break-Even erreichen, also von ihrem Beruf leben können. Sie beschloss die Änderungen, um erstens die Zahl der Spielerinnen und Spieler zu erhöhen, die Geld mit ihrem Beruf verdienen und gleichzeitig den JuniorInnen den Weg erleichtern sollen, Fuß in der Seniorenwelt fassen zu können.
Änderungen auf dem ITF-Pro-Circuit
Die Änderungen zur neuen Saison waren tiefgreifend. Es wurde eine neue Weltrangliste erschaffen, das ITF World Tennis Ranking. In diese Rangliste fließen die Ergebnisse von SpielerInnen, die sie auf ITF Pro-Circuit-Turnieren gesammelt hatten, die mit 15.000 oder 25.000 Dollar dotiert waren. Punkte, die auf ATP-Challengern oder bei den Damen auf ITF-Turnieren mit mindestens 60.000 Dollarn dotiert waren, fließen weiterhin in die “normale” ATP-bzw. WTA-Weltrangliste.
Gleichzeitig wurden die Turniere unterhalb des Challenger-Niveaus umgebaut. Turniere bis 15.000 Dollar Preisgeld geben nur noch Punkte für die ITF-Weltrangliste. Turniere darüber bei den Damen für die WTA-Weltrangliste, bei den Herren sowohl für ITF- als auch ATP-Weltrangliste. Dazu wurden die Turnierfelder bei den Qualifikationen verkleinert. Erst auf 24 Spieler, jetzt zurück auf 32 Spieler.
Interviews mit Kai Lemstra und Klaus Eberhard
Andreas Thies, Moderator von Chip & Charge, und Florian Heer erläutern die Änderungen, die durchgeführt wurden. Dazu sprechen sie mit dem 19-jährigen Kai Lemstra, der seine gesamten ATP-Weltranglistenpunkte zu Jahresbeginn verlor und durch die Änderungen kaum Möglichkeiten hat, auf Turnieren spielen zu können, da sein Ranking noch nicht gut genug ist.
In einem weiteren Interview spricht Andreas Thies mit Klaus Eberhard, dem Sportdirektor des Deutschen Tennis-Bundes. Eberhard erläutert, warum der DTB so entschieden gegen die Reformen ist und welche Angebote der DTB Spielern wie Kai Lemstra geben kann.