International Blog – Florian Heer
Alexander Zverev ist zurück am Hamburger Rothenbaum. Zum ersten Mal in den letzten vier Jahren wird die Nummer 19 der ATP-Weltrangliste beim deutschen Sandplatzklassiker aufschlagen. Nach zwei Halbfinaleinzügen in den Jahren 2014 und 2019 möchte Zverev in dieser Saison den großen Coup landen und als erst zweiter deutscher Champion in der Open Era nach Michael Stich 1993 in die lange Hamburger Tennisgeschichte eingehen. Die Konkurrenz, angeführt von Casper Ruud und Andrey Rublev, ist allerdings stark. Der Turnierauftakt zudem trickreich.
Für den gebürtigen Hamburger hat das Rothenbaum-Event einen hohen Stellenwert. „Ich war letztes Jahr hier zum Davis-Cup und es war sehr bitter, dass ich nicht spielen konnte“, verriet Zverev in einer Presserunde am Montagnachmittag. „Es ist meine Heimat und immer ein Turnier, wohin ich gerne zurückkomme. Ich bin hier aufgewachsen und es ist etwas Besonderes hier anzutreten. Ich hoffe, dass ich in Zukunft nicht wieder vier Jahren warten muss, bis ich zurückkomme.“
Autogrammwunsch von Federer
Der 26-jährige hat noch einige Kindheitserinnerungen, die er mit dem Rothenbaum verbindet. „Ich bin von Klein auf immer zum Turnier gekommen. Zu Beginn als es noch ein Masters-Event war und im April bei vier Grad und Nieselregen ausgetragen wurde“, erzählt Zverev, der als Kind den großen Spielplatz im unweit vom Turniergelände liegenden Planten un Blomen Park häufig besucht hat. „Meine erste große Erinnerung habe ich an das Finale zwischen Federer und Nadal. Mischa hatte Nadal vor den Matches oft eingeschlagen und ich habe Federer nach einem Autogramm gefragt – auf Englisch – da war ich ganz stolz drauf.“ Die Signatur habe er heute noch, fügte Zverev auf Rückfrage hinzu.
Zverev wird bei den Hamburg European Open nach den Events in München und Halle zum dritten Mal in dieser Saison bei einem deutschen ATP-Turnier antreten. „Es werden wohl viele Zuschauer vor Ort sein und ich hoffe, dass es mir helfen wird“, gab Zverev zu Protokoll. „Ich glaube, dass wenn ich gesund bin und die ersten Runden überstehe einer der Favoriten sein werde. Das nehme ich auch gerne an.“
It’s time for the press 👀🗞
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— Hamburg European Open 〽️ (@hamburgopen) July 24, 2023
Zum Auftakt wieder Duell mit Molcan
Die in der vergangenen Woche ausgetragenen Nordea Open in Bastad verstand Zverev als Turnier- und Trainingswoche, da er nach jedem Match noch Extraschichten im Kraftraum schob. Hier in Hamburg trifft der Lokalmatador zum Auftakt mit dem Slowaken Alex Molcan auf einen alten Bekannten.
„Es ist das dritte Sandplatzturnier, in dem wir gegeneinander spielen werden“, weiß Zverev. „In Paris habe ich es gut gemacht und in drei Sätzen gewinnen können. Letzte Woche war es unfassbar eng mit einem 7-5 Erfolg im dritten Satz. Er ist ein schwieriger Gegner für eine Erstrundenpartie. Er hat mit seinem Spiel viele Möglichkeiten. Mal sehen, wie es läuft. Ich gehe davon aus, dass es ein gutes Match werden wird. Für mich geht es darum ins Turnier zu kommen und meinen Rhythmus zu finden.“
Zverev wirkt bereit für sein Heimspiel. Lediglich bei der Frage, was typisch hamburgisch an ihm sei, musste der Lokalmatador passen. Nach kurzem Überlegen schickte er aber noch mit einem Lächeln hinterher: „Ich bin sehr pünktlich.“