Yannick Hanfmann: “Als Top-50 Spieler steigt die Erwartungshaltung!”

Yannick Hanfmann (photo: Witters/Hamburg European Open)

International Blog – Florian Heer

Es ist Ende Juli und Yannick Hanfmann ist mittendrin seine bisher beste Tennissaison zu absolvieren. Auch wenn der letzte seiner insgesamt sechs Triumphe auf der ATP-Challenger-Tour auf das Jahr 2020 zurückdatiert, hat der 31-jährige Deutsche sich inzwischen fest auf der höchsten Ebene des Pro-Circuits etabliert.

Beim ATP-Turnier in Houston und bei den Mallorca Championships erreichte Hanfmann jeweils das Halbfinale. Zudem steht der Einzug ins Viertelfinale beim ATP-Masters 1000 in Rom zu Buche und sein Name ist in den Hauptfeldern der Grand-Slam-Events geläufig. Anfang dieses Monats erreichte der ehemalige US-Collegespieler mit Rang 45 eine neue persönliche Höchstplatzierung in der Weltrangliste.

Erfolgreiche Saison setzt sich mit Auftakterfolg in Hamburg fort

Bei den in dieser Woche stattfindenden Hamburg European Open profitierte Hanfmann in der ersten Runde durch die Aufgabe des an Nummer 5 gesetzten Argentiniers Francisco Cerundolo und hat damit zum zweiten Mal in seiner Karriere die zweiten Runde beim traditionsreichen Rothenbaum-Event erreicht.

„Ich merke, dass mich mehr Leute ansprechen und fragen, wie es läuft“, erklärt Hanfmann die Veränderungen, die er im Zuge seines Erfolgs verspürt. „Als Top-50 Spieler steigt wohl auch die Erwartungshaltung der Fans. Das ist ein Nebenprodukt von dem, wie es bisher gelaufen ist. Das ist natürlich auch schön. Nichtsdestotrotz bin ich selbst derjenige, der am meisten von mir erwartet. Mein Spiel ist da und fördert gerade das Selbstbewusstsein. Jedes weitere Match gibt mir Kraft.“

Globetrotter Hanfmann als Gast zu Hause in Karlsruhe

Zu einer besonderen Partie trat Hanfmann kurz nach Wimbledon an, als er in einem Schaukampf im Rahmen des ATP-Challenger-Turniers in Karlsruhe am Finalwochenende gegen Philipp Florig beim Tennisclub Rüppur antrat.

„Es war hoch emotional. Es war ein heißer Tag und viele vertraute Gesichter waren anwesend“, erinnert sich Hanfmann. „Ich bin in dem Verein groß geworden und habe dort auch als Ballkind fungiert. Das Event als Hauptprotagonist auszufüllen, war ein surreales, aber auch wunderschönes Gefühl.“

 

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Ansonsten ist Hanfmann als Tennisprofi vorrangig auf dem globalen Tenniszirkus unterwegs. Der gebürtige Karlsruher bestreitet inzwischen seine Vorbereitung mit dem argentinischen Coach Juan Pablo Brzezicki. „Ich habe dies als Möglichkeit gesehen, um mich nochmal zu verbessern und etwas aus mir herauszukitzeln. Es lebt dort eine andere Trainingsphilosophie, wobei auch viel Wert auf längere Ballwechsel gelegt wird,“ erklärt der Rechtshänder seine Entscheidung.

Durch sein neues Trainerteam sieht Hanfmann aber keinen Vorteil in Matches gegen südamerikanischen Spier. „Man kennt sich. Da gibt es wenige Geheimnisse“, gibt der Teilzeit-Gaucho zu Protokoll. „Gegen Francisco Cerundolo kann ich beispielsweise keine Stopps spielen, die erahnt er sehr schnell und ich mache keinen Punkt, obwohl die eigentlich zu meinen Stärken gehören.“

Davis-Cup Begegnung im Fokus

Für die anstehende Davis-Cup-Relegation in Bosnien-Herzegowina im September wird Hanfmann aller Voraussicht nach Teil des deutschen Teams sein, das um den Klassenerhalt in der Weltgruppe kämpfen wird.

„Es ist noch ein wenig Zeit bis zu der Begegnung und ich habe mit Michael Kohlmann noch nicht konkret darüber gesprochen. Ich denke, dass er einige gute Optionen haben wird. Aber auf jedem Fall ist es in meinem Kopf“, erklärt Hanfmann. Zuvor gilt es aber am Rothenbaum seine erfolgreiche Saison auf der Tour fortzusetzen. Dort trifft er nun auf den Chinesen Zhizhen Zhang.