International Blog – Dietmar Kaspar
Nach starkem Beginn, als die ersten beiden Einzelspieler des TC Augsburg jeweils den ersten Durchgang für sich entscheiden konnten, kippte die 2. Begegnung der Fuggerstädter in der Tennis Channel Bundesliga vor knapp 200 Zuschauern gegen den Tennispark Bärchen Versmold immer mehr in Richtung der Gäste, die sich letztlich bei insgesamt vier gewonnenen Match-Tiebreaks mit einem 6:0- Auswärtserfolg schadlos halten konnten.
Fortune in den Einzeln fehlt
Im ersten Einzel auf dem Center Court gegen den Ukrainer Vitaliy Sachko (ATP-Nr. 281) knüpfte Aufstiegsheld Andrew Paulson (ATP-Nr. 340) zu Beginn an seine starke Leistung vom letzten Sonntag an, als er den ersten Matchpunkt in der 1. Bundesliga in der Vereinshistorie des TCA erringen konnte. Mit seinen starken Aufschlägen und seiner aggressiven Vorhand schaffte der 22-jährige das frühe Break und servierte den Satz souverän nach Hause. Im zweiten Durchgang brachte Sachko mehr Länge in seine Schläge, während sich beim Tschechen die Fehlerquote signifikant erhöhte. Nur bei seinem letzten Aufschlagspiel im Satz konnte Paulson anschreiben und musste anschließend den Satzausgleich hinnehmen. Im fälligen Match-Tiebreak kämpfte sich die Nr. 2 des TCA nach anfänglichem Rückstand wieder heran, musste aber beim Stand von 8:7 drei Punkte in Folge zur 6:3, 1:6, 8:10-Niederlage nach 1:33 Stunden abgeben.
Auch Lokalmatador Luca Wiedenmann (ATP-Nr. 605) aus Inningen erwischte gegen den Österreicher David Pichler (ATP-Nr. 581) den besseren Start. Nachdem beide Spieler ihr erstes Aufschlagspiel halten konnten, schaffte der 26-jährige das erste Break und transportierte dieses mit starken Aufschlägen, wenn diese vonnöten waren, zur Satzführung. Im zweiten Durchgang agierte der ehemalige College-Spieler lange Zeit komplett auf Augenhöhe, ehe seinem 28-jährigen Gegner beim Stand von 4:3 das entscheidende Break gelang und dieser anschließend den Satz-Gleichstand herstellen konnte. Mit dem Momentum im Rücken drehte Pichler immer mehr auf, während der auf Position 4 geführte Wiedenmann immer mehr den Zugriff verlor und den Matchtiebreak ohne Punktegewinn zum finalen 6:4, 3:6, 0:10 nach 84 Minuten abgeben musste.
Im zweiten Einzel-Durchgang feierten zwei Neuzugänge ihre Premiere im TCA-Dress. Dabei hatte der Franzose Mathias Bourgue (ATP-Nr. 305) im Spitzeneinzel von Beginn an einen schweren Stand gegen Nuno Borges (ATP-Nr. 50). Von Beginn an brillierte der portugiesische Top-Spieler mit seinem kompletten Allround-Spiel und dominierte den ersten Durchgang. Im zweiten Satz warf der 30-jährige Bourgue noch einmal alles in die Waagschale und hielt die Anfangsphase offen. Dennoch übernahm der 27-jährige Borges ab Satzmitte wieder das Ruder und siegte nach 78 Minuten mit 6:2, 6:3.
Wesentlich enger ging es beim TCA-Einstand von Martin Krumich (ATP-Nr. 351) zu. Gegen den Versmolder Lokalmatator Louis Wessels (ATP-Nr. 431) agierte der Tscheche im ersten Satz absolut auf Augenhöhe. Beim Stand von 5:6 wehrte die Nr. 3 des TC Augsburg bei eigenem Aufschlag zwei Satzbälle ab und erzwang die Entscheidung im Tiebreak, in dem er mit 5:7 das Nachsehen hatte. Im zweiten Satz erhöhte der 21-jährige Krumich das Risiko und schaffte mit einer Vielzahl an Gewinnschlägen den schnellen Satzausgleich. Im Match-Tiebreak fokussierte sich jedoch der 25-jährige Wessels wieder und brachte dort eine frühe Führung zum 7:6 (5), 1:6, 10:4-Erfolg souverän ins Ziel.
Keine Ergebniskosmetik im Doppel
Im Doppel durfte Mannschaftskapitän Michael Feucht an der Seite von Mathias Bourgue sein Debüt in der 1. Bundesliga feiern. Nach glatt verlorenem ersten Satz steigerte sich das Augsburger Duo und musste sich gegen das portugiesisch/ österreichische Doppel Borges/Pichler im zweiten Durchgang erst im Tiebreak zum finalen 1:6, 6:7 (3) geschlagen geben. Die tschechische Paarung der Gastgeber mit Andrew Paulson/Martin Krumich war ebenfalls noch auf Ergebniskosmetik aus, musste sich aber trotz gewonnenem ersten Durchgang den Doppelspezialisten Rojer/Glasspool mit 6:4, 3:6, 3:10 beugen.
Im Anschluss resümierte TCA-Team-Manager Helmut Martin: „Beim Anblick der heutigen Aufstellungen hatten wir uns vom Ergebnis her natürlich deutlich mehr erhofft. Nachdem wir letzten Sonntag bereits dreimal im Laufe der Begegnung im Match-Tiebreak das Nachsehen hatten, war uns diesbezüglich auch heute das Glück nicht hold. Solche Erfahrungen muss man als Liga-Neuling leider sammeln und wir schauen bereits voraus auf Sonntag mit der schweren Aufgabe in Mannheim.“
Sonntag auswärts in Mannheim
Weiter geht es für den TC Augsburg am Sonntag (14.07.2024) ab 11 Uhr mit dem Auswärtsspiel beim TK GW Mannheim. Beim achtmaligen deutschen Meister, der bereits seine 47. Saison in der höchsten deutschen Spielklasse bestreitet, stehen neben dem deutschen Davis-Cup-Spieler Dominik Koepfer und dem ehemaligen US- Open-Champion Dominic Thiem aus Österreich mit Pedro Martinez, Bernabe Zapata- Miralles (beide Spanien) und Radu Albot (Moldawien) drei ehemalige Top-40-Spieler im Kader. Alle Matches können beim Liga-Partner und Titelsponsor Tennis Channel kostenlos im Livestream verfolgt werden.