TC Augsburg unterliegt im Bundesliga Abstiegsduell dem FTC Palmengarten

Andew Paulson (photo: Hans Rußwurm)

International Blog – Dietmar Kaspar 

Im Duell gegen den Tabellennachbarn Frankfurter TC 1914 Palmengarten hat die 1. Herrenmannschaft des TC Augsburg im Abstiegskampf in der Tennis Channel Bundesliga den erhofften „Big-Point“ durch eine 1:5-Niederlage ergebnistechnisch deutlich verpasst. Somit sind die Chancen der Fuggerstädter auf den Klassenerhalt fast nur noch theoretischer Natur.

Jianu kann Cachin nicht stoppen

Den Auftakt auf dem Center Court machte Neuzugang Filip Cristian Jianu (ATP-Nr. 237), der aktuell auf seinem Karrierehoch steht, als Nr. 2 des TC Augsburg gegen den Argentinier Pedro Cachin (ATP-Nr. 188), der als Sandplatz-Spezialist all seine fünf Titel auf der Challenger-Tour und den Erfolg beim ATP-Turnier in Gstaad 2023 auf der roten Asche erringen konnte. Obwohl der Rumäne als erster Spieler sein Aufschlagspiel abgeben musste, kämpfte er sich mit seinem mutigen Spiel und zahlreichen Netzangriffen wieder zurück ins Match. Im Tiebreak erspielte sich die ehemalige Nr. 5 der Jugend-Weltrangliste zwei laufende Satzbälle, musste aber seinem Gegner nach vier Punktverlusten in Folge den ersten Durchgang überlassen. Mit dem Momentum im Rücken übernahm der 29-jährige Cachin immer mehr die Initiative in der Partie. Nachdem er seinem Gegenüber zweimal das Service abnehmen konnte, sicherte sich die ehemalige Nr. 57 der Weltrangliste den 7:6 (6), 6:2-Erfolg nach 1:48 Stunden Spielzeit.

Wiedenmann verpasst die Wende

Gespannt waren die heimischen Zuschauer auf den Auftritt von Lokalmatador Luca Wiedenmann (ATP-Nr. 604), der es an Position 4 mit dem Franzosen Calvin Hemery (ATP-Nr. 195) zu tun bekam. Dabei musste sich der Inninger von Beginn an den starken Aufschlägen und dem druckvollen Grundlinienspiel seines Gegners erwehren. Im sechsten Spiel musste der 26-jährige sein Aufschlagspiel abgeben. Beim Stand von 3:5 erspielte er sich mit einem herrlichen Rückhand-Cross-Passierball eine Break-Chance, konnte aber im Satz keine Wende mehr herbeiführen. Im zweiten Durchgang fand der ehemalige College-Spieler bessere Lösungen gegen das druckvolle Spiel seines Gegners und konnte das Match komplett offenhalten. Beim Stand von 5:5 musste er jedoch seinen Aufschlag vorentscheidend abgeben, während der 29-jährige Hemery das Match im Anschluss bei eigenem Service mit einem Vorhand-Winner zum 6:3, 6:4 nach 75 Minuten beenden konnte.

Paulson überragt

Nach seiner abgeklungenen Corona-Infektion kehrte Aufstiegs-Held Andrew Paulson (ATP-Nr. 388) wieder ins Team zurück. Dabei knüpfte der Tscheche vor den Augen seiner Freundin Marketa Vondrousova, die 2023 im Dameneinzel in Wimbledon triumphieren konnte, gegen den Chilenen Tomas Barrios Vera (ATP-Nr. 165) nahtlos an seine bislang beeindruckenden Vorstellungen im TCA-Dress an. Mit starken Aufschlägen und seiner aggressiven Vorhand dominierte er den ersten Durchgang komplett und besiegelte mit einem Ass den deutlichen Satzgewinn. Auch im zweiten Satz startete der 22-jährige furios und ließ seinem Gegenüber bis zum 4:2 keine Chance. Anschließend nahm sich der Prager eine kurze Auszeit und ließ seinen 26- jährigen Gegner in den Satz zurückkehren, belohnte sich aber im Tiebreak mit dem 6:2, 7:6 (3)-Erfolg nach 91 Minuten.

Kasnikowski unterliegt nach Satzführung

Im Spitzeneinzel traf Neuzugang Maks Kasnikowski (ATP-Nr. 182) auf den Bosnier Damir Dzumhur (ATP-Nr. 104), der im Februar für sein Land in der Davis-Cup- Qualifikation in Mostar gegen das deutsche Team antrat, jedoch gegen den Karlsruher Yannick Hanfmann in zwei Sätzen verlor und damit den DTB-Gesamterfolg nicht verhindern konnte. Von Beginn an zog der 21-jährige Kasnikowski sein variables und sicheres Grundlinienspiel auf und verleitete dadurch seinen 32-jährigen Gegner zu zahlreichen Eigenfehlern. So konnte er das Break im fünften Spiel bei eigenem Aufschlag sicher transportieren und damit den ersten Durchgang einfahren. Nach ausgeglichenem Start wendete sich im zweiten Satz das Blatt. Dzumhur fand deutlich mehr Sicherheit in seinem Spiel und konnte mit drei Spielgewinnen in Folge den Satzausgleich herstellen. Im entscheidenden Match-Tiebreak versuchte das Publikum noch einmal alles, den Warschauer nach einem 0:5-Rückstand auf die Siegesstraße zurückzubringen, dennoch musste sich Kasnikowski nach 1:41 Stunden mit 6:4, 3:6, 3:10 geschlagen geben.

Kein Erfolgserlebnis im Doppel

Nach dem etwas unglücklichen 1:3-Zwischenstand nach den Einzeln wollten die Augsburger im Doppel noch einmal richtig angreifen, um vielleicht doch noch einen Punktgewinn zu ermöglichen. Dabei agierte das Augsburger Spitzendoppel mit den Tschechen Andrew Paulson und Patrik Rikl gegen die Frankfurter Doppel-Spezialisten Balaji/Rosol komplett auf Augenhöhe und musste sich denkbar knapp, jeweils im Tiebreak, mit 6:7 (5), 6:7 (4) beugen. Auch die zweite TCA-Paarung mit dem Polen Maks Kasnikowski und Mannschaftsführer Michael Feucht legte noch einmal alles in die Waagschale, musste aber dem südamerikanischen Doppel Cachin/Barrios Vera zum 6:3, 6:4-Erfolg gratulieren.

Im Anschluss an das Match kommentierte Clubmanagerin und Vize-Präsidentin Maja Braunwalder: „Auch heute war uns im Einzel das Glück in einem entscheidenden Match-Tiebreak wieder einmal nicht hold. Mit einem 2:2 wäre die Ausgangssituation nach den Einzeln natürlich wesentlich besser gewesen. Trotzdem gratulieren wir natürlich unseren Gegnern aus Frankfurt, die uns in Sachen Erfahrung vielleicht einen kleinen Tick voraus waren. Dennoch werden wir voller Stolz unsere letzten beiden Aufgaben der Saison in der Tennis Channel Bundesliga angehen und nicht aufgeben, solange rechnerisch noch etwas möglich ist.“

Nächstes Wochenende finaler Doppelspieltag

Am kommenden Wochenende steht für den TC Augsburg in der Tennis Channel Bundesliga der finale Doppelspieltag auf dem Programm. Den Auftakt macht dabei am Freitag (09.08.2024) ab 13 Uhr das letzte Heimspiel im Siebentischwald gegen den Gladbacher HTC, der 2016 die Deutsche Meisterschaft erringen konnte, gefolgt von der letzten Auswärtspartie am Sonntag (11.08.2024) ab 11 Uhr beim fünffachen Titelträger TK Kurhaus Aachen. Neben dem Vorverkauf auf der offiziellen TCA- Website und im Vereinsbüro gibt es bei den Heimspielen Resttickets in allen Kategorien an der Tageskasse. Kinder und Schüler bis 18 Jahre haben freien Eintritt, Mitglieder erhalten ermäßigte Tickets zum Preis von 5 Euro, das reguläre Ticket für Erwachsene kostet 10 Euro. Zudem können alle Matches beim Liga-Partner und Titelsponsor Tennis Channel kostenlos im Livestream verfolgt werden.