Blog – Florian Heer
Ausgerechnet Jamie Murray, Bruder des Weltranglistenersten im Einzel Andy, analysierte per twitter die Niederlage von Alexander Zverev gegen Rafael Nadal in der dritten Runde der Australian Open mit dem Kommentar, dass “Sascha” mit Ende des dritten Satzes nicht mehr ans Netz gekommen ist und dies mitunter dazu geführt habe, dass der Youngster auf der Zielgeraden des Matches unter Krämpfen litt. Er hätte “Millionen von Chancen gehabt” anzugreifen und damit die Ballwechsel kürzer halten können.
Alexander’s älterer Bruder schien diese Erkenntnis gegen Jamie’s jüngeren Bruder aufgegriffen zu haben und führte Mischa Zverev zu seinem größten Erfolg in seiner Karriere. Natürlich hat es dafür nicht erst den tweet der ehemaligen Nummer 1 im Doppel gebraucht, da Zverev seit langem für sein forsches Offensivspiel bekannt ist. Leider konnte er es aufgrund von Verletzungen in den letzten Jahren nicht wirklich unter Beweis stellen.
Mit Spielelementen wie “Serve & Volley” oder “Chip & Charge”, die in den 1980-er Jahren noch Grundvokabular eines jeden Tennisprofis waren, zeigte er am Sonntag deutlich auf, wie man die heutige Generation von Topspielern vor einige Herausforderungen stellen kann. Spieler wie Novak Djokovic, Rafael Nadal, Andy Murray und auch Roger Federer dominieren das Grundlinienspiel und sind von dieser Position heraus für die meisten Spieler nicht zu bezwingen.
In der Rod Laver Arena am Sonntag, wirkte Murray bei einigen Angriffen von Zverev – insbesonders durch die Mitte – ziemlich ratlos. Er fand keine passende Antwort und die Passierbälle des Schotten trafen nur selten das Ziel. Auch Zverev’s mentale Stärke und Unbeirrbarkeit an seinem Spielstil festzuhalten, ließen den Deutschen am Ende jubeln.
Es wird interessant zu sehen sein, inwieweit er seinen “Retro-Stil” im nächsten Match gegen Roger Federer erfolgreich wiederholen kann, da dies schwer von Zverev’s Volleyfertigkeiten am Netz abhängt. Aber vielleicht gibt es ja wieder vorher einen nützlichen Hinweis aus dem Social Media Bereich.