International Blog – Florian Heer
Mittwochvormittag in den Hallen des Tennis-Clubs LTTC Rot-Weiß. Es ist der Finaltag der bett1ACES, einem hochkarätig-besetzten internationalen Tennis-Showkampfes. Andreu Serra, Minister für Sport und Tourismus des Inselrates Mallorca, Vertreter der mallorquinischen Tourismusbehörde sowie zwei internationale Tennis-Stars, die Mallorca als Sporttouristik-Destination bereits kennen und schätzen gelernt haben, stehen den Pressevertretern als Gesprächspartner zur Verfügung.
Gefahr einer zweiten Welle
Serra stellt die Vielseitigkeit der Sonneninsel in den Vordergrund, betont gleichzeitig aber auch die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus. Quantifizieren kann der Spanier die Verluste, die durch die Krise entstanden sind, nicht. Der Tourismus sei aber die Schlüsselindustrie für Mallorca. „Ziel der Inselregierung ist es die Reiseindustrie und deren Arbeitsplätz zu schützen“, erklärt Serra. Aus diesem Grund wird auch alles dafür getan, die Gefahren der Pandemie einzudämmen. Auf Hygienestandards wird flächendeckend gesetzt. Die sanitäre Infrastruktur sei hervorragend. Zudem konnte man die Ausbreitung des Virus auf der Baleareninsel, zumindest bislang, gut eindämmen. Bei rund einer Million Einwohner gäbe es zurzeit lediglich 128 aktive Covid-19 Fälle.
Die kürzlich aufgetauchten Partybilder vom Ballermann und die daraus resultierende Gefahr eines aufkommenden Corona-Hotspots nach Vorbild von Ischgl lassen auch Serra aufschrecken, gibt jedoch deutlich zu verstehen, dass es sich hierbei um Einzelfälle handele. „Die Mehrheit aller Touristen als auch die Bewohner der Insel haben sich respektvoll gegenüber den Maßnahmen der Regierung verhalten“, so der Tourismus-Manager. Verstößen soll aber verstärkt nachgegangen werden.
Tennisstars unterstützen Mallorca-Kampagne
Serra ist sichtlich bemüht um Vertrauen zu werben. Unterstützung erhält er dabei von zwei Weltklasse-Spielern im Tennis. Roberto Bautista Agut, Spanier aus Castellón de la Plana und aktuelle Nummer 12 der ATP-Weltrangliste, und die Lettin Anastasija Sevastova sind mit vor Ort. Für Sevastova ist Mallorca in besonders guter Erinnerung, konnte sie doch vor drei Jahren das internationale Damenturnier im hiesigen Santa Ponsa Tenis Club gewinnen. „Es ist ein unglaubliches Reiseziel, wo es immer wieder etwas Neues zu entdecken gilt“, gibt die Nummer 43 der WTA-Weltrangliste in exzellentem Deutsch zu Protokoll. „Es stellt die perfekte Mischung zwischen Urlaubsfeeling und Turnier dar.“
🎥Vídeo promocional de #Mallorca. Un projecte que té a Rafa Nadal i l’illa com a protagonistes absoluts. Desenvolupat per la #FundacióMallorcaTurisme i @ajuntpalma
Simulant el pilotatge d’un dron, l’esportista mostra una Mallorca «a vista d’ocell»▶️ pic.twitter.com/E756S28AAf
— Turisme i Esports – Consell de Mallorca (@turismeiesports) June 26, 2020
Die Verbindung Mallorcas zum Profi-Tennis kommt nicht von ungefähr. Mit Rafael Nadal und Carlos Moya hat die Insel mit einer Fläche von 3.600 qkm bereits zwei Superstars hervorgebracht, die beide den Gipfel der ATP-Weltrangliste erklimmen konnten. Edwin Weindorfer, Veranstalter der bett1ACES in Berlin, ist zudem gleichzeitig Organisator der Mallorca Championships, dem wohl größten Sport-Event der Insel, wie Serra herausstellt. Auch dieses Turnier, ausgetragen in der Gemeinde Calvià, fiel der Corona-Krise zum Opfer und musste auf nächstes Jahr verlegt werden.
Sport als wichtiges touristisches Produkt
Dabei sollen Veranstaltungen mithelfen den Tourismus auf Mallorca anzukurbeln und die Reisesaison zu verlängern. Im Oktober soll die traditionsreiche Triathlon-Veranstaltung „IronMan“ mit mehr als 8.000 Teilnehmern in Alcúdia stattfinden. Mit dem Challenge-Tour-Grand-Final steht im November im T-Golf & Country Club in der Nähe der Hauptstadt Palma noch ein großes Golf-Event in den Startlöchern.
Neben den Versuchen eine fast schon als abgeschrieben geltende Urlaubssaison zu retten, heißt es jetzt die Krise als Chance zu nutzen, auch um eine Neu-Positionierung der Destination zu schaffen. Es werden spannende Zeiten für die Verantwortlichen bleiben.