Blog – Tobias Huber
Nachdem die Fans beim MercedesCup noch bis morgen auf den ersten Auftritt ihres Lieblings Roger Federer warten müssen, stand die 1. Runde im Zeichen der Deutschen Spieler. Schmerzlich vermisst wird jedoch auch in diesem Jahr Shootingstar Alexander Zverev, der sich lieber eine Wildcard beim parallel stattfindenden Turnier in ’s-Hertogenbosch (Niederlande) geben ließ.
“Das Thema sei abgehakt, aber man werde sich bemühen die deutsche Nummer 1 nächstes Jahr zum ersten Mal auf den Stuttgarter Rasen zu holen”, war auf der Anlage des TC Weissenhof zu vernehmen.
Über die Gründe kann also nur spekuliert werden. Im vergangenen Jahr hatten sich beide Parteien finanziell nicht geeinigt.
Stattdessen können sich also andere DTB-Asse in den Schwaben-Metropole in den Vordergrund spielen. Für zwei positive Überraschungen sorgten der Karlsruher Yannick Hanfmann (ATP 187), der bereits in München für Furore gesorgt hatte, und der Münchner Peter Gojowczyk (ATP 146). Beide Qualifikanten erreichten am Killesberg die zweite Runde. Hanfmann war erst durch die Absage von Dominic Thiem ins Qualifikationsfeld gerutscht.
„Das ist ein ganz besonderer Erfolg für mich. Ich komme ja aus der Nähe und meine Familie saß auf der Tribüne“, sagte Hanfmann nach dem Sieg über Marton Fucsovics am Montag. Hanfmann trifft nun auf den einzigen gesetzten deutschen Spieler Mischa Zverev, der Malek Jaziri keine Chance ließ.
Der Nürnberger Maximilian Marterer verpasste derweil auch in Stuttgart seinen ersten Einzelerfolg bei einem ATP-Turnier. Er unterlag dem an fünf gesetzten US-Amerikaner Steve Johnson knapp in drei Sätzen. Jan-Lennard Struff gewann derweil gegen den Qualifikanten Lukas Lacko. Am Dienstagnachmittag waren die deutschen Altmeister gefordert.
Nach einem Quickie von Philipp Kohlschreiber (er profitierte nach dem 6:1 im ersten Satz von der Aufgabe von Marcos Baghdatis) machte Tommy Haas das Achtelfinal-Duell mit Roger Federer perfekt. Allerdings war sein Dreisatz-Erfolg über den Franzosen Pierre-Hugues Herbert nichts für schwache Nerven. Erst nach fast zwei Stunden setzte sich Haas im dritten Satz mit 7:5 durch.
„Wenn man ein Match gewinnt, muss man zufrieden sein. Im dritten Satz war es dann relativ eng. Ich habe bei 5:5 ein paar Punkte in Folge gut gespielt, gut retourniert und dann auch ausserviert”, war Haas nach dem Sieg zufrieden.
„Ich freue mich riesig auf das Duell mit meinem Freund Roger. Er ist ohne Zweifel einer der besten Rasenspieler aller Zeiten. Aber auch morgen beginnt es bei 0:0. Um eine Chance zu haben, werde ich mich aber steigern müssen“, so Haas.
Er freute sich sehr darüber, dass seine sechs Jahre alte Tochter Valentina am Morgen in Stuttgart aus den USA angekommen war.
„Ich habe sie vor dem Match gar nicht mehr getroffen. Aber als ich sie dann auf der Tribüne gesehen habe, war das noch mal ein ganz besonderer Kick“, berichtete Haas. Den perfekten deutschen Tag am Weissenhof hätte am Abend Florian Mayer abrunden können. Der 33-jährige aus Bayreuth unterlag jedoch in einem hart umkämpften Match dem Franzosen Jeremy Chardy mit 6-7, 6-4, 6-7.