International Blog – Dietmar Kaspar

Im Rahmen der BMW Open by FWU 2019 wurde traditionell am Finalwochenende der Rudi Berger Cup ausgetragen. Dabei handelt es sich um ein Junioren-Einladungsturnier des Bayerischen Tennisverbands, das zu Ehren des ehemaligen Profischiedsrichters und langjährigen BMW Open-Turnierdirektors Rudi Berger durchgeführt wird.

In den vergangenen Ausgaben, bei denen hoffnungsvolle Talente aus den verschiedenen Landesverbänden und dem angrenzenden Ausland geladen wurden, gaben schon bekannte Namen ihre Visitenkarte ab. So trugen sich z.B. Peter Heller, der dieses Jahr bereits die neu reformierte ITF-World-Tennis-Tour anführte, und der diesjährige Quali-Teilnehmer der BMW Open by FWU Alexander Erler aus Österreich in die Siegerliste ein.

Auch Yannick Hanfmann, der 2017 bei den BMW Open by FWU durch seinen Viertelfinaleinzug aus der Qualifikation heraus international für Furore sorgte, nutzte diese Plattform im Jahre 2009 um sich dem Münchner Tennispublikum siegreich zu präsentieren.

Wie in den vergangenen Jahren konnte der Presenting-Partner Daikin dem Turnier einen sportlichen Anreiz verleihen. Der Sieger durfte sich über eine Wildcard für das Hauptfeld, der Finalist über eine Wildcard für die Qualifikation bei den Daikin Open 2020 freuen. Die 5. Auflage des mit 15.000 Dollar dotierten Turniers der ITF- World-Tennis-Tour findet im Februar 2020 in der Tennisbase Oberhaching statt.

Nach den beiden letztjährigen Siegen des Brüderpaars Kai und Sven Lemstra vom lokal ansässigen TC Aschheim lag der Fokus auch beim diesjährigen Rudi Berger Cup auf den bayerischen Top-Talenten. Zur Ausgabe 2019 wurden acht Spieler des BTV-Kaders aus den Jahrgängen 2002 und 2003 eingeladen.

Teilnehmer des Rudi Berger Cups 2019

Angeführt wurde das Feld vom gebürtigen Münchner Facundo Yunis, der in seiner jungen Tenniskarriere eine sehr bewegte Vita vorweisen kann. Durch seinen Vater, dem ehemaligen Profispieler Juan Carlos Yunis wurde ihm der Tennissport bereits in die Wiege gelegt. Sein Onkel Francisco Yunis konnte sich bis auf Platz 61 im ATP-Ranking hochspielen.

Über die Stationen Argentinien und Spanien, wo Facundo auch in der Tennis-Akademie des zweifachen French-Open Champions Sergi Bruguera in Barcelona trainierte, verlagerte die Familie Yunis berufsbedingt ihren Wohnsitz in die Schweiz.

Inzwischen trainiert der 16-jährige in der Tennisbase Oberhaching unter der Federführung von Trainer-Urgestein Stefan Eriksson, wo er während der Woche im Internat untergebracht ist. Neben seinem vorrangigen Ziel Tennisprofi zu werden, strebt der beim TC Schießgraben Augsburg gemeldete Facundo auch den Abschluss an einer spanischen Fernschule zur Erlangung der Hochschulreife an.

An Position 2 gesetzt startete der Münchner Nico Kleber in das Turnier. Der amtierende bayerische U18-Hallenmeister trainiert ebenfalls die ganze Woche unter Stefan Eriksson in der Tennisbase Oberhaching. Zusammen mit seinem Trainingspartner Facundo Yunis peilt der 16-jährige in dieser Saison im Team des Bayernliga-Aufsteigers TC Schießgraben Augsburg den Klassenerhalt an.

Nachdem der bekennende Rafael-Nadal-Fan im letzten Jahr seinen Realschul-Abschluss eingetütet hat, gilt sein voller Fokus dem Ziel Profispieler zu werden. Durch seinen Sieg beim TE-Turnier in Ulm konnte er bereits international auf sich aufmerksam machen.

Im Alter von 6 Jahren, animiert durch seinen Großvater, entdeckte Maximilian Homberg seine Leidenschaft für das Spiel mit dem gelben Filzball. Der 16-jährige Freisinger, der die 10. Klasse eines Fern-Gymnasiums in Mannheim besucht, ist drei Tage die Woche im Internat der Tennisbase Oberhaching untergebracht. Dort trainiert er unter der Aufsicht von BTV-Trainer Korbinian Appl, um seinen Traum vom Tennisprofi voranzutreiben. Zur Erreichung dieses Ziels ist die perspektivische Ausbildung an einem US-Amerikanischen College eine denkbare Alternative für Maximilian.

Neben seinen Einsätzen bei den Junioren und der 2. Herrenmannschaft, sind auch mehrere Auftritte von Maximilian im Regionalliga-Team des TC Ismaning geplant.

Philip Florig präferiert einen identischen Ausbildungsweg wie BTV-Kaderkollege Homberg. Der 15-jährige Aschaffenburger besucht ebenfalls die 10. Klasse des Fern-Gymnasiums in Mannheim und zeigt auch Interesse an einer zweigleisigen Ausbildung via US-College.

Der deutsche U14-Hallenmeister von 2017 hat seinen Trainings-Mittelpunkt in Aschaffenburg. Beim TVA 1860 Aschaffenburg, für den Philip auch bei der 1. Herrenmannschaft am Start ist, wird er von seinem Coach Christof Büttner auf die bevorstehenden Aufgaben im professionellen Tennis vorbereitet.

Internationales Terrain konnte er sowohl bei Turnier-Teilnahmen auf der ITF Junior Tour wie z.B. auf Malte, als auch beim TE-Winter Cup in Budapest betreten, für den er von Bundestrainer Gerald Marzenell in die deutsche U16-Auswahl berufen wurde.

Ebenso wie Florig vertritt auch Julius Sommer die Farben des TVA 1860 Aschaffenburg. Inspiriert seit Kindheitstagen durch das traditionelle und jährlich auf dem Clubgelände stattfindende DTB A2-Turnier, entwickelte sich der 16-jährige Gymnasiast in Windeseile vom Kleinfeldspieler zum Mitglied der 1. Herrenmannschaft.

Der glühende Verehrer von Dominic Thiem, der in Frankfurt und Aschheim seine ersten Erfahrungen auf der ITF Junior Tour sammeln konnte, wird im Trainingsbetrieb ebenfalls von Christof Büttner in Aschaffenburg betreut.

Neben seiner ausgiebigen Trainingsarbeit auf dem Court ist ihm eine optimale schulische Ausbildung von großer Wichtigkeit, da ein Medizin-Studium ganz weit oben auf seiner persönlichen Agenda steht.

Auf besonderer Bühne präsentieren durfte sich bereits Alen Mujakic. Der 15-jährige Coburger, der für die ortsansässige Turngemeinschaft in der 1. Herrenmannschaft antritt, wurde von seinem Sponsor Brose anlässlich einer Mitarbeiterveranstaltung zum Showmatch gegen Top-Spieler Kevin Krawietz geladen.

Seinen Trainings-Mittelpunkt hat der amtierende bayerische U16-Hallenmeister in die Tennisbase Oberhaching verlegt, wo er im Internat untergebracht ist und mit Coach Korbinian Appl zusammenarbeitet.

Perspektivisch möchte der Realschüler nach erfolgreichem Schulabschluss alles daran setzen, um erfolgreich seinem großen Vorbild Fabio Fognini nachzueifern.

Auf die Spuren seines Vaters, der sich in der Vergangenheit mit zwei deutschen Meistertiteln schmücken konnte, möchte sich Marius Leicht aus Ingolstadt begeben.

Um sein Ziel einer dualen Ausbildung zu erreichen, strebt der 17-jährige Realschüler neben dem Tennis den Besuch der Fachoberschule an, um die Voraussetzungen zur Aufnahme an einem US-College zu schaffen.

Seine sportliche Heimat ist ebenfalls das Internat an der Tennisbase Oberhaching, wo sich BTV-Coach Benjamin Benedikter um die tennisspezifischen Belange von Marius kümmert.

In der Bayernliga wird Marius, der in seiner Freizeit die Tennisschuhe gerne mal gegen Schlittschuhe und Skistiefel eintauscht, für den DRC Ingolstadt auf Punktejagd gehen.

Komplettiert wurde das Feld beim Rudi Berger Cup durch Lokalmatador Niklas Bodstangen. Der 16-jährige Schüler der International School in München, der im Besitz der deutschen und norwegischen Staatsbürgerschaft ist, kann sich ebenfalls den Weg zum Profi via US-College vorstellen.

Neben seinen Trainingsblogs beim MTTC Iphitos, betreut von Uli Sprenglewski und Trainer-Legende Ulf Fischer, trainiert Niklas auch regelmäßig in Norwegen, wo er auch öfters die Schläger mit seinem Vorbild Casper Ruud kreuzen kann.

Im Punktspielbetrieb wird er in dieser Saison die 2. Herrenmannschaft des MTTC Iphitos verstärken.

Vor Beginn des Rudi Berger Cups wurde der Turnierbaum vor dem Clubhaus des MTTC Iphitos ausgelost. Unter der Aufsicht von BTV-Präsident Helmut Schmidbauer wurden die Lose von Gunther Gamst, dem Geschäftsführer Deutschland von BTV Sponsoring-Partner Daikin gezogen.

Den feuchtkalten Bedingungen trotzend zeigten die von Coach Korbinian Appl betreuten BTV-Talente über die drei Turniertage hinweg hervorragende Leistungen.

Unter der sicheren Leitung von Turnierdirektor Christoph Poehlmann konnten alle angesetzten Matches an den jeweils geplanten Tagen durchgeführt werden.

Nach spannenden Matches im Viertel- und Halbfinale konnten sich die beiden top-gesetzten Spieler Facundo Yunis und Nico Kleber für das Endspiel am Sonntag qualifizieren.

Trotz anfänglicher Nervosität aufgrund von erhöhtem Zuschaueraufkommen und der noch etwas ungewohnt großen Bühne auf ATP-Level, lieferten sich beide Protagonisten einen spannenden Fight über drei Sätze, der jederzeit vom sportlichen und respektvollem Umgang der beiden Trainingspartner geprägt war.

Nach zwei Stunden und 20 Minuten Spielzeit konnte Nico Kleber, der sieben seiner 18 Breakchancen verwertete und fünf mal sein eigenes Aufschlagspiel abgab, das Match mit 6-2, 5-7, 7-5 zu seinen Gunsten entscheiden.

Bei der Siegerehrung durch Gunther Gamst von Daikin Deutschland durften die beiden Finalisten neben den Siegerpokalen auch ihre Wildcards für die Daikin Open 2020 in Empfang nehmen. Mit Spannung darf das Abschneiden der beiden Young-Guns beim ITF Pro Circuit Turnier vor den Toren Münchens in Oberhaching erwartet werden.

Ergebnisse:

Viertelfinale:

Yunis – Mujakic 6-4, 6-4

Florig – Bodstangen 6-2, 7-6(2)

Homberg – Leicht 6-3, 6-4

Kleber – Sommer 6-1, 6-2

Halbfinale:

Yunis – Florig 6-1, 2-6, 7-6

Kleber – Homberg 6-4, 6-1

Finale:

Kleber – Yunis 6-2, 5-7, 7-5