International Blog – Florian Heer
Es war das Jahr 1991 und Pedro Muñoz hatte eine Vision für das professionelle Tennis in Spanien. Als die Spieler von der iberischen Halbinsel dabei waren die Sandplätze der Welt zu dominieren, rief er die Open Castilla y León Villa de El Espinar ins Leben – auf Hartplatz, was es von anderen Turnieren des Landes unterscheiden sollte.
The hard-court swing in 🇪🇸 continues in Segovia this week.
Hola, @Tenis_Espinar 👋#ATPChallengerTour #ElEspinar pic.twitter.com/c1jyQyvpa6
— Florian Heer (@Florian_Heer) July 29, 2021
Ausgetragen wird das Event seitdem als Teil der ATP-Challenger-Tour im idyllischen El Espinar, auch bekannt als das Tor zu Kastilien-León, da die Gemeinde in der Provinz Segovia mit rund 10.000 Einwohnern von Madrid aus gesehen als erster Ort Kastilien-Leóns jenseits des Guadarrama-Gebirges liegt.
Das Turniergelände ist inmitten des kürzlich umgebauten ‘Reserva de la Biosfera’ (Biosphärenreservat) gelegen. Es umfasst 35.414 Hektar geschütztes Land, mit Berggipfeln, Weiden, Pinienwäldern und weiten Ebenen, die die Anlage umgeben.
Viele Stars haben hier bereits aufgeschlagen und einige konnten sich auch in die ruhmreiche Siegerliste eintragen. Rafael Nadal (2003) und Juan Martin Del Potro (2006) sind wohl die bekanntesten Namen. Aber auch Sergi Bruguera (2000), Fernando Verdasco (2007) und Pablo Carreno Busta (2013) waren in El Espinar erfolgreich.
Final day at the 35th edition of @Tenis_Espinar in Segovia 🇪🇸
Who will join the great list of champions? #ATPChallengerTour #Segovia pic.twitter.com/7PgxluQrNg
— Florian Heer (@Florian_Heer) August 1, 2021
Jubiläumsausgabe in Gedenken an Muñoz
In der vergangenen Woche feierten die „Internacional de España en Pista Rápida“ – also die internationalen spanischen Meisterschaften auf schnellem Belag – ihr dreißigjähriges Jubiläum. Pedro Muñoz, der zwischen 2001 und 2009 auch als Präsident des Madrider sowie spanischen Tennisverbandes fungierte, wurde zu Beginn der Turnierwoche geehrt. Im Alter von 72 Jahren war er Anfang des Jahres verstorben.
“Dieses Turnier war wichtig für die Stadt Segovia und die Region insgesamt”, sagte Turnierdirektorin und ehemalige Nummer 1 der WTA-Doppelweltrangliste Virginia Ruano.
“In Bezug auf Tennis trägt es viel zum Wachstum des Sports in Spanien bei. Es hat vielen jungen spanischen Spielern geholfen, da es für sie ein wichtiges und einzigartiges Turnier im Kalender ist. Für mich geht das Turnier nach allem, was wir im vergangenen Jahr durchgemacht haben, weiter und hat eine so schwere Zeit mit der Pandemie überstanden.
Wir haben unsere 35. Ausgabe insgesamt und 30. auf der ATP-Challenger-Tour erreicht. Es ist jedoch traurig, dass der Schöpfer und Präsident des Turniers, Pedro Muñoz, nicht dabei sein kann. Ich weiß, dass die gesamte Organisation mit doppeltem Enthusiasmus daran arbeiten wird, sein Vermächtnis so gut wie möglich zu verwalten, so wie es Pedro gerne hätte.”
El Espinar erreicht Meilenstein
Die Open Castilla y León sind erst das fünfte Event auf der Challenger-Tour, welches den Meilenstein von 30 ausgetragenen Turnieren erreicht. Vor zwei Wochen feierten die Tampere Open in Finnland ihr 39-jähriges Bestehen, gefolgt von San Luis Potosi, Mexiko (34), sowie Istanbul, Türkei (34) und Aptos, Kalifornien, USA (32).
Im September wird ein weiteres spanisches Turnier – die Copa Sevilla – ebenfalls 30 Jahre alt werden.
Bonzi gewinnt Jubiläumsturnier
Heuer war Benjamin Bonzi siegreich. Der 25 Jahre alte Franzose besiegte an einem sonnigen Finalsonntag den Niederländer Tim van Rijthoven 7-6(10), 3-6, 6-4. Bonzi feierte seinen dritten Turniersieg auf der ATP-Challenger-Tour und hat sich damit zum ersten Mal in die Top-100 der Weltrangliste gespielt.
Benjamin Bonzi 🇫🇷 clinches his third ATP Challenger 🏆 of the season by winning the final at @Tenis_Espinar in Segovia 🇪🇸 against Tim van Rijthoven 🇳🇱 in three sets.#ATPChallengerTour #Segovia pic.twitter.com/0ohSGE0Pmu
— TennisTourTalk (@TennisTourTalk) August 1, 2021
„Es war heute wichtig konzentriert aufzutreten, da Tim ein sehr starkes Match gespielt hat“, gab Bonzi im Anschluss an die knapp dreistündige Partie zu Protokoll. „In die Top-100 zu kommen ist eine großartige Leistung und eines der Ziele für die Saison habe ich hiermit erreicht. Die Reise soll aber nicht enden. Ich möchte noch weiter nach vorne kommen. Mal sehen, was die Zukunft bringt.“
Wie jedes Jahr erhielten beide Finalisten neben Preisgeld und wertvollen ATP-Weltranglistenpunkten eine handgefertigte Kristallschale, die in der Königlichen Kristallfabrik im nahe gelegenen La Granja hergestellt wird. Es handelt sich um mundgeblasene und feuervergoldete Unikate nach Originalen aus dem 18. Jahrhundert. Auch eine Besonderheit dieses Turniers in El Espinar.