International Blog – Florian Heer
Sie gilt als eines der größten Nachwuchstalente im deutschen Tennis: Julia Stusek, 14 Jahre jung, hat beim Hamburg Ladies & Gents Cup ihr erstes Match im Profitennis gewonnen. Zwar profitierte der Teenager in der ersten Runde der Qualifikation zum ITF-World-Tennis-Tour-W60-Event am Sonntag von der verletzungsbedingten Aufgabe ihrer an Nummer 538 platzierten rumänischen Konkurrentin Oana Gavrila beim Stand von 6-1, 4-1, doch konnte Stusek durchaus in der 58-minütigen Partie ihr Können unter Beweis stellen.
„Ich bin natürlich sehr glücklich über das Weiterkommen und allen dankbar, die mir geholfen haben hier sein zu können“, erzählt Stusek, die mit einer Wildcard ins Turnier startete, im Anschluss an ihr erfolgreiches Debüt auf dem Pro-Circuit.
🔟 x Entweder/Oder mit 🇩🇪 Julia Stusek, die beim Hamburg Ladies & Gents Cup ihr erstes Match auf der Profi-Tour gewonnen hat.
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— Florian Heer (@Florian_Heer) October 17, 2022
Training mit Martina Hingis
Die gebürtige Badenerin stammt aus einer Tennisfamilie, hat tschechische Wurzeln und besitzt beste Verbindungen in die Schweiz zur ehemaligen Nummer eins der Weltrangliste, Martina Hingis, und deren Mutter Melanie Molitor. „Meine Eltern spielen beide Tennis und meine Mama war selbst aktiv auf der Tour unterwegs. Melanie ist mein Coach und Martina ist häufig bei meinen Trainings dabei. Das ist eine großartige Sache“, erzählt Stusek, die inzwischen auch in der Eidgenossenschaft wohnhaft ist.
Triumph beim Juniorenklassiker in Frankreich
Bei den internationalen Nachwuchsevents in Baden und Leimen konnte die Nummer 177 der Juniorinnenweltrangliste bereits erste Turniererfolge verzeichnen. Vorläufiger Höhepunkt war jedoch ihr Sieg beim „Les Petits As“, dem wohl wichtigsten internationalen Turnier in der Altersstufe U-14, in dessen Siegerliste sich bereits Spielerinnen vom Kaliber einer Kim Clijsters, Bianca Andreescu und Dinara Safina eingetragen haben. Überhaupt ist sie nach Heike Rusch und Anke Huber erst die dritte Deutsche, die im französischen Tarbes den Titel erringen konnte.
„Diese Erfahrung hat mir sehr geholfen, da viele Zuschauer meine Matches verfolgt haben“, sagt Stusek und weiß, dass es in Zukunft auch noch einige mehr sein können, die bei ihren Partien mitfiebern werden.
Schule und Sport
Zum heutigen Zeitpunkt stellt jedoch die Vereinbarung von Tennis und Schule vielleicht noch eine der größten Herausforderung dar. Aber auch hier sieht sich der Nachwuchsstar gut aufgestellt. „Ich besuche das Privatgymnasium in Mannheim. Da muss man zweimal die Woche vor Ort sein, der Rest läuft online. Das ist eine tolle Möglichkeit und die Lehrer sind zudem sehr kooperativ.“
Gefragt nach ihren Zielen, antwortet Stusek: „Wichtig ist es nicht abzuheben, fokussiert zu bleiben und einfach besser zu werden.“ Dies gilt selbstverständlich auch für das Turnier in Hamburg, wo sie am Montag in der zweiten Runde der Qualifikation auf die Nummer 610 der Weltrangliste, Eszter Meri aus der Slowakei, treffen wird.
„Ich werde natürlich weiterhin versuchen mein Bestes zu geben“, freut sich Stusek auf ihre nächste Aufgabe.