Blog – Florian Heer
Abseits des großen Tennisgeschehens auf dem heiligen Rasens in Wimbledon beginnt alle Jahre wieder im Juli die heiße Jahreszeit auch auf den deutschen Sandplätzen wenn für ein paar Wochen die diversen Mannschaftswettbewerbe ausgetragen werden.
Während in der ersten Bundesliga alle teilnehmenden Teams nördlich des Weißwurstäquators ansässig sind, konnten wir als Tennis TourTalk Heimcrew zur Abwechslung einmal die Chance nutzen, einige bekannte Gesichter quasi direkt vor unserer Haustür zu begrüßen. Ermöglicht wurde dies durch den Aufstieg der Herren des TSV 1880 Starnberg in die Regionalliga Südost.
Ihr Puntkspieldebüt in Deutschland’s dritthöchster Liga eröffneten die sechs Starnberger Helden an einem sonnigen Wochenende mit ihren ersten zwei Heimspielen. Die Mannschaft besteht aus einer bunten Mixtur aus hungrigen, jungen, sowie etwas älteren, routinierten Spielern, welche alle die Lust auf die große Herausforderung in der neuen Spielklasse vereint. Keiner im Team ist jedoch unter den ersten 800 der Weltrangliste zu finden.
Sebastian Prechtel – Starnberg’s Local Hero
Während man am Samstag, angeführt von Lokalmatador Sebastian Prechtel, noch ein souveränes 9-0 gegen Mitaufsteiger TC Piding einfahren konnte, wurde die Angelegenheit am Sonntag schon deutlich anspruchsvoller als der TC Rot-Blau Regensburg am Riedener Weg auflief.
Die Gäste, gespickt mit aktuellen oder zumindest ehemaligen Top 500-Spielern, kontrollierten auch die meisten Partien. Jules Marie, 11-maliger Champion auf dem ITF Pro Circuit und seit zwei Jahren vornehmlich in der nationalen CNGT (Circuit Nationaux des Grands Tournois) Frankreichs aktiv oder auch der 23-jährige Spanier David Vega Hernandez waren erfolgreich in ihren Einzelbegegnungen.
Lediglich Sebastian Prechtel setzte ein Ausrufezeichen als er den Brasilianischen Routinier Caio Zampieri, ehemals Nummer 181 in der Welt, in drei Sätzen niederrang.
Der 21-jährige Starnberger steht noch am Anfang seiner Profikarriere, doch sein erstes Ziel hat er bereits erreicht. Seine derzeitig bisher höchste Ranglistenposition 830 erlaubt es Prechtel auf einigen Futures direkt in das Hauptfeld zu gelangen. Am Ende der Saison möchte er auf dieser Ebene zu den gesetzten Spielern gehören.
Der TSV 1880 Starnberg verlor schließlich das Duell mit 3-6 am Sonntag. Die Hoffnungen auf den Klassenerhalt sind allerdings noch mehr als lebendig. Für Prechtel geht es zunächst weiter auf dem ITF Pro Circuit, wo er diese Woche im österreichischen Kramsach aufschlagen wird. Ein Wiedersehen “dahoam” wird aber bestimmt nicht lange auf sich warten lassen.