Ansteigende Form auf dem “heiligen Rasen”

International Blogs – Tobias Huber

Roger Federer krönte sich am Sonntag endgültig zum König von Wimbledon. Doch was bleibt aus Deutscher Sicht? Das Fazit fällt auf jeden Fall positiver aus als nach den French Open, was allerdings angesichts der katastrophalen Ergebnisse in der französischen Hauptstadt auch nicht allzu schwer ist.

Nachwuchsstar Sascha Zverev erreichte zum ersten Mal die zweite Woche bei einem Grand Slam-Turnier. Leider konnte er im Achtelfinale gegen Milos Raonic seine Chancen nicht nutzen. Sonst hätte Zverev Federer im Viertelfinale herausfordern dürfen.

Angelique Kerber verlor in London ihre Position an der Spitze der Weltrangliste. Allerdings war sie die Einzige, die die spätere Siegerin Garbine Muguruza im Achtelfinale ins Wanken brachte. Daraus sollte Kerber genug Zuversicht für die kommenden Wochen ziehen. Schließlich gibt es dieses Jahr noch einige Punkte zu verteidigen.

Von den anderen deutschen Damen konnte nur Carina Witthöft überzeugen. Ihre famose Aufholjagd im dritten Satz gegen Mirjana Lucic-Baroni (Sieg nach 0:5-Rückstand) wird noch länger in Erinnerung bleiben. Julia Görges und Mona Barthel konnten ihre Chancen dagegen nicht nutzen. Erfreulich war das Comeback von Sabine Lisicki, auch wenn das schnelle Aus in Runde eins kam.

Bei den Herren erfüllte Mischa Zverev mit dem Einzug in die dritte Runde die Erwartungen. Dort war gegen Federer kein Kraut gewachsen. Doch das ging in Wimbledon auch anderen so. Für Philipp Kohlschreiber ging das Seuchenjahr dagegen munter weiter. Ungesetzt ereilte ihn bereits in Runde eins gegen den späteren Finalisten Marin Cilic das Aus. Als bislang bestes Saisonergebnis steht für den 33-Jährigen das Erreichen des Finals in Marrakesch zu Buche. Für die ehemalige Nummer eins Deutschlands ist das wahrlich kein Ruhmesblatt. Die Wimbledon-Abschiedsvorstellung von Tommy Haas fand bereits in Runde eins statt.