Blog – Tobias Huber
Rot-Weiß-Rote Festspiele in Kitzbühel. Damit war vor den Generali Open 2017 nicht zu rechnen. Mit Dominic Thiem fehlte das Aushängeschild des ÖTV. Doch die Woche im Schatten des Hahnenkamms zeigte, dass das österreichische Tennis mehr zu bieten hat, als nur Thiem.
Da ist natürlich zuerst Sebastian Ofner zu nennen. Der 21-Jährige zeigte eindrucksvoll, dass er sich nicht nur auf dem Rasen von Wimbledon wohl fühlt. Auch dank des bemerkenswert frenetischen Publikums spielte sich der Steirer bis ins Halbfinale. Erst dort scheiterte er in zwei knappen Sätzen jeweils im Tiebreak am Portugiesen Joao Sousa. Der hatte schon im Viertelfinale die Hoffnungen von ÖTV-Ass Gerald Melzer zerstört.
„Ich habe gut gespielt und gut mitgehalten. Ich hatte meine Chancen, aber in den entscheidenden Momenten hat er auch sehr gut gespielt. Ich kann mit der Woche aber mehr als zufrieden sein und viele positive Sachen für die Zukunft mitnehmen“, sagte Ofner.
Er hat sich schon jetzt in die Herzen seiner Landsleute gespielt. Beim Matchball im Viertelfinale gegen Renzo Olivo waren einige Zuschauer einem Herzinfarkt nahe, als der Ball gleich zweimal auf der Netzkante tanzte, ehe er in Olivos Feld fiel. Ofner ist auf dem besten Weg in die Top 100 der Weltrangliste.
„Im Defensivspiel habe ich noch sehr viel Potenzial, da ist noch sehr viel drinnen. Deshalb ist es in den nächsten Wochen mein Ziel, dieses zu verbessern“, so der 21-Jährige. „Ich weiß jetzt, dass ich vielleicht noch nicht gegen die Topspieler, aber gegen Spieler aus den Top 100 mithalten und sie auch schlagen kann“, sagte Ofner.