Start in die Saison 2019 mit den Koblenz Open und der Premierenausgabe der “Challenger Corner”

International Blog – Florian Heer

Die dritte Ausgabe der Koblenz Open ist Geschichte. Es war das erste Turnier der ATP-Challenger-Tour 2019, das in Europa ausgetragen wurde und somit auch unter den neuen Bedingungen der Turnierserie stattfand.

Am Finaltag des mit 46.600 Euro-dotierten Events konnte ich mit Organisator und Turnierdirektor Heiko Hampl über seine Eindrücke in diesem Jahr sprechen.

Ich freue ich außerdem ab dieser Saison einen eigenen Podcast über die große, kleine Welt zweiten und dritten Liga des internationalen Tenniszirkus präsentieren zu können. In Zusammenarbeit mit meinsportpodcast.de werden Andreas Thies und ich einmal monatlich in der “Challenger Corner” alle wichtigen Dinge der letzten Wochen auf der ATP-Challenger-Tour bzw. der ITF-World-Tennis-Tour besprechen. Natürlich angereichert mit vor-Ort-Eindrücken.

Die erste Ausgabe dreht sich rund um die Koblenz Open. Einfach mal reinhören. Über Feedback in den diversen sozialen Medien würden wir uns natürlich freuen.

Tennis TourTalk: Wie sieht das Fazit der letzten sieben Tage bei den Koblenz Open aus?

Heiko Hampl: Auf jeden Fall positiv. Wir waren überrascht, dass das Turnier so gut angenommen wurde, da ab dem Halbfinale im Einzel vorrangig „no-Name-Spieler“ im Einsatz waren. Wenn die Zuschauer die Spieler praktisch nicht kennen und das Haus eigentlich voll ist, dann ist das schon klasse. Die Akteure haben auch wirklich sehr guten Sport abgeliefert und wurden von den Zuschauern auch dementsprechend angefeuert. Mit Jürgen Melzer hatten wir im Doppel aber auch einen Ausnahmespieler mit am Start, der zwei Grand-Slam-Titel gewonnen hat. Das zieht bestimmt auch ein bisschen. Allerdings ist es gut zu wissen, dass wir nicht nur von Namen und Positionen abhängig sind. Die Leute wollen guten Sport sehen, egal wie der Mensch heißt oder wo er in der Rangliste steht.

Das Turnier findet während der ersten Woche der Australian Open. Da ergeben sich auch ein paar nette Anekdoten bezüglich der Spielermeldungen.

Die Spieler, die als Lucky Loser in Australien in Frage kommen bleiben natürlich dort. Die Chance noch in das Hauptfeld zu kommen ist gar nicht so gering. Da ist dies eine nachvollziehbare Entscheidung, da man als Sportler ja Grand-Slam-Turniere spielen möchte. Das ist das große Ziel. Bei Dustin Brown hatte der Rücken ein wenig gezwickt. Den hätten wir natürlich gerne in Koblenz spielen sehen. Er hatte allerdings im Anschluss einen Flug in die USA und hat gemeint, dass er lieber gleich vor Ort bleiben möchte. Es wäre natürlich auch schön gewesen Marcos Baghdatis hier präsentieren zu können. Allerdings bin ich mir da nicht so sicher, wie motiviert er hier angetreten wäre. Deswegen hat er auch abgesagt. Die Gründe von seinen zwei, drei Managern waren jedoch immer unterschiedlich. Vielleicht müssen die sich besser abstimmen (lacht).

Die Koblenz Open sind das erste ATP-Challenger-Turnier, das unter den neuen Bedingungen der Turnierserie ausgetragen werden. Inwieweit haben sich diese in der Woche ausgewirkt?

Es ist kompakter geworden. Das Turnier läuft nur noch über sieben Tage. Dies macht es für uns von der Organisation her auch ein wenig einfacher. Die Spieler sind bereits im Hauptfeld. Dementsprechend können auch die Hotelbuchungen vorgenommen werden. Wir brauchen 48 Zimmer für die Spieler. Allerdings gibt es finanzielle Auswirkungen. Da werden sich einige Turniere noch wundern, wie teuer das Schiesrichterwesen geworden ist. Da muss die ATP und alle die mitwirken ein wenig aufpassen, dass der Bogen hier nicht überspannt wird. Natürlich soll die Qualität auf dem Platz gewährleistet sein, aber man darf nicht ein gewisses Preisniveau überschreiten. Manche Zuschüsse wurden von Seiten der ATP auch gestrichen. Es kam also relativ viel zusammen und wir wollen hoffen, dass es sich im kommenden Jahr nicht wieder verändert.

Du bist auch beim Turnier in Marburg als Turnierveranstalter involviert. Das Event wird allerdings in diesem Jahr nach Ludwigshafen (1. bis 7. Juli 2019) umziehen. Was können die Zuschauer dort erwarten?

Das Turnier wird super werden. Das ganze Umfeld hat große Lust ein Challenger auszurichten und sind hoch motiviert. Das schlägt sich bereits in den Kartenverkäufen nieder, obwohl eigentlich noch nicht bekannt gemacht wurde, dass man Tickets überhaupt erwerben kann. Die Zuschauer werden ein schöne Anlage vorfinden. Dazu haben wir einen guten Termin, wo mit vielen Spielern aus Südamerika zu rechnen ist. Das Teilnehmerfeld wird bestimmt gut und eng besetzt sein. Aus Wimbledon nach Ludwigshafen zu kommen entspricht auch nicht einer derart langen Anreise, wie das für viele Spieler hier in Koblenz der Fall war.

Können wir schon einen Ausblick auf die Koblenz Open 2020 wagen?

Wir machen jetzt erstmal einen großen Strich unter der diesjährigen Ausgabe und schauen was über geblieben ist. Einige Dinge müssen mit allen Beteiligten grundlegend diskutiert werden. Es muss die Chance für den Veranstalter gegeben sein einen bestimmten Betrag zu erzielen. Es war in den letzten beiden Jahren schon in Ordnung, von Zuschauerseite her auf jeden Fall. Wenn sich die andere Dinge auch so entwickeln wird, dann wird es auch eine neue Ausgabe geben.

Alles Gute und vielen Dank für das Gespräch.

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