International Blog – Florian Heer
Traumhafte Strände, faszinierende Landschaften und kulturelle Highlights. Dafür ist die spanische Provinz Bizkaia bei Urlaubern bekannt. Insbesondere die mit fast 350.000 Einwohnern besiedelte Hauptstadt Bilbao zieht jährlich Millionen Touristen an. Auch wenn die größte Stadt der Autonomen Gemeinschaft des Baskenlands – Startort der diesjährigen Tour de France – selbst kein internationales Tennisturnier veranstaltet gibt es rund um Bilbao in diesen Wochen einige interessante Events auf der ITF-World-Tennis-Tour zu bestaunen.
Der dreiwöchige Baskenswing begann Mitte Juni mit der zweiten Ausgabe der Laukariz Open, ausgetragen im weitläufig angelegten Club de Campo in Mungia. Zwar ist der Ort hauptsächlich durch Industrie geprägt, doch birgt der am Rande und im Grünen liegende Tennisclub eine Besonderheit: gespielt wird auf überdachten Sandplätzen. Auch wenn die Courts an drei Seiten offen sind, erfüllen sie ihren Zweck, verhindern eine etwaige Regenunterbrechung und kreieren durch die Überdeckung eine besondere Atmosphäre sowie ein einzigartiges Klangerlebnis, wenn die Rackets der Tenniscracks auf die Bälle treffen.
Singles final of the second edition of the Laukariz Open ITF M25 event in Mungia 🇪🇸#ITFWorldTennisTour #Mungia pic.twitter.com/Gg2TGpVkjA
— Florian Heer (@Florian_Heer) June 24, 2023
Alleinstellungsmerkmal auf dem ITF-Pro-Circuit
Von Rund 40 Herrenturnieren, die in Spanien auf der ITF-World-Tennis-Tour in diesem Jahr veranstalten werden, ist es das einzige, welches auf „Indoor Clay“ ausgetragen wird. Zwar ist das Wetter im Norden Spaniens traditionell weniger sonnenreich als im Süden, doch war ein Dach in der vergangenen Woche – zumindest als Schutz vor Niederschlägen – nicht notwendig.
Das Finale zwischen dem 19-jährigen Portugiesischen Talent Henrique Rocha und dem Spanier Pedro Vives Marcos fand am Samstagabend bei rund 30 Grad und vor mit rund 300 Zuschauern bis auf den letzten Platz gefüllten Rängen des nun schattenspendenden Center-Courts statt.
Henrique Rocha 🇵🇹 earns his second career title on the ITF World Tennis Tour by winning the 2nd Open Laukariz in Mungia.#ITFWorldTennisTour #Mungia pic.twitter.com/PBZBEqJo2X
— Florian Heer (@Florian_Heer) June 24, 2023
„Wir Tennisspieler müssen uns immer wieder auf neue Bedingungen einstellen,” kommentierte Rocha, der in Mungia seinen zweiten Titel auf dem Pro-Circuit erringen konnte, seine Erfahrungen nach dem Finale. „Letzte Woche haben wir in Martos bei knapp 40 Grad auf Hartplätzen gespielt. Ich kam hierher, hab rund eine Stunde trainiert und schon ging es weiter. Natürlich gibt es auch die ein oder anderen Bälle, die versprungen sind. Das ist auf Sand aber, vielleicht mit Ausnahme von Roland Garros, normal. Ich konnte mich jedoch von Match zu Match besser darauf einstellen und bin natürlich sehr glücklich den Titel hier gewonnen zu haben.“
Tradition pur in Bakio
Zurück auf die „Hard-Courts“ geht es auch in der zweiten Woche bei den in diesen Tagen stattfindenden Open Kiroleta in Bakio, rund 12 Kilometer nördlich von Mungia direkt an der Küste der Bizkaia gelegen.
Kaixo! 👋
Main draw of the 38th @openkiroleta is kicking off today. #TravelTheTour #ITFWorldTennisTour pic.twitter.com/IuOywqGgkN
— Florian Heer (@Florian_Heer) June 26, 2023
Insgesamt zum 38. Mal begrüßen die Veranstalter des Tennisclubs Kiroleta Profis aus aller Herren Länder. So lassen sich auf dem verwinkelten Gelände des Vereins an der eigens ausgestellten „Hall-Of-Fame-Tafel“ auch einige wohl bekannte Namen ablesen. Unter anderen haben bereits Roberto Bautista Agut, Alejandro Davidovich-Fokina, Jaume Munar, Fernando Verdasco und Arthur Rinderknech in Bakio aufgeschlagen. Überstrahlt wird jedoch alles von der ehemaligen Nummer 7 der ATP-Weltrangliste und Finalist der French Open 1994 Alberto Berasategui. Folglich trägt auch der Center-Court den Namen des erfolgreichsten Baskischen Tennisspielers der Geschichte, der Teile seiner Jugend auf den Plätzen des Tennisclubs Kiroleta verbracht hat.
Txapela als besonderes Präsent
Der einzige Deutsche auf der Siegerliste ist Toni Holzinger. Der heutige zweifache ITF-Senioren-Weltmeister war 2007 in Bakio erfolgreich. Dies wird auch vorerst so bleiben, da das Turnier in diesem Jahr ohne deutsche Beteiligung stattfindet, wenn 32 Spieler in der Einzelkonkurrenz um ein Gesamtpreisgeld von 25.000 US-Dollar, 25 ATP-Weltranglistenpunkte und natürlich die berühmte „Txapela“ kämpfen.
This Basque feeling … 😀#Txapela 🧢 #Mungia #Laukariz pic.twitter.com/ytVdU1XpYM
— Florian Heer (@Florian_Heer) June 24, 2023
Die traditionelle Baskenmütze erhält jeder Champion der Turnierserie als besonderes Souvenir mit auf die Weiterreise. So auch in der kommenden Woche in Getxo, wo im historischen Territorium von Bizkaia der Baskenswing seinen diesjährigen Abschluss finden wird.
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