International Blog – Dietmar Kaspar 

Auch im Duell gegen den Tabellennachbarn Gladbacher HTC lieferte die 1. Herrenmannschaft des TC Augsburg im Abstiegskampf in der Tennis Channel Bundesliga einen großen Fight ab, musste sich aber letztlich knapp mit 2:4 geschlagen geben und steht somit als erster sportlicher Absteiger aus der höchsten deutschen Spielklasse fest.

Den ersten Rückschlag musste die sportliche Führung des TC Augsburg bereits am Vorabend hinnehmen. Obwohl der für die Top-Position eingeplante Italiener Stefano Napolitano (ATP-Nr. 140) seinen Einsatz zugesichert hatte, sagte er diesen kurzfristig vor der geplanten Ankunft am Münchner Flughafen ab. Somit rückte TCA- Eigengewächs Michael Feucht als vierter Einzelspieler ins Team.

Wiedenmann feiert ersten Sieg

Als Nr. 2 des TC Augsburg ging heute Lokalmatador Luca Wiedenmann (ATP-Nr. 594) ins Rennen, der es mit dem 23-jährigen Brasilianer Matheus Pucinelli de Almeida (ATP-Nr. 322) zu tun bekam. Von Beginn an bestach der Inninger mit seinem sicheren Spiel und übernahm verstärkt mit der Vorhand die Initiative. Nach dem frühen Break im dritten Spiel war der 26-jährige nahe an der Doppel-Break-Führung dran, musste aber auch mehrmals bei eigenem Service um den Spielgewinn kämpfen. Dennoch besiegelte er mit einem Vorhand-Gewinnschlag die Linie entlang den Satzgewinn. Der zweite Durchgang gestaltete sich anfangs ausgeglichen, ehe der ehemalige College-Spieler das Break zum 3:2 schaffte und sich diesen Vorsprung bis zum finalen 6:4, 6:3-Erfolg nach 1:37 Stunden nicht mehr nehmen ließ.

Im Anschluss an das Match kommentierte der zufriedene Sieger: „Im Moment bin ich einfach nur glücklich. Ich habe schon viele gute Matches in der Bundesliga gespielt und heute hat es endlich mal gereicht. Ich hatte mir heute von Beginn an vorgenommen, etwas aggressiver zu spielen und das ist mir heute sehr gut gelungen. Auch wenn ich seit Saisonbeginn immer das Gefühl hatte, voll mit dabei zu sein, war dieser Sieg für mich auch als persönliche Bestätigung unheimlich wichtig.“

Feucht mit Satzbeginn beim Debüt

Nach vier Einsätzen im Doppel wurde TCA-Mannschaftsführer Michael Feucht heute erstmals für das Einzel in der Tennis Channel Bundesliga nominiert. An Position 4 sah sich das TCA-Eigengewächs dem Niederländer Robin Haase (ATP-Doppel Nr. 55) gegenüber, der im Einzel bereits auf Platz 29 in der Weltrangliste stand und sogar beim olympischen Tennisturnier in Paris noch in den Einzel-Wettbewerb nachrutschte. Den besseren Start erwischte der 37-jährige Haase, der sich gleich das erste Aufschlagspiel seines Gegners schnappen konnte. Im weiteren Satzverlauf fand der 29-jährige Feucht immer besser zu seinem offensiv ausgerichteten Spiel, musste aber mit einem weiteren Aufschlagverlust den ersten Durchgang abgeben. Im zweiten Satz war der ehemalige College-Spieler von Beginn an auf Augenhöhe und brillierte immer wieder mit erfolgreichen Stopp-Bällen. Nach dem entscheidenden Break zum 5:3 servierte er den Satzausgleich sicher nach Hause. Im entscheidenden Match- Tiebreak spielte Haase, der in seiner Karriere zwei ATP-Titel im Einzel erringen konnte, seine ganze Routine aus und siegte nach 71 Minuten mit 6:2, 3:6, 10:3.

Krumich liefert großen Kampf

Im Spitzeneinzel traf der tschechische Neuzugang Martin Krumich (ATP-Nr. 318) auf den Niederländer Botic van de Zandschulp (ATP-Nr. 75), der zweimal in Folge das Finale bei den BMW Open in München erreichen konnte. Dabei zeigte sich der 21- jährige Krumich gegen die ehemalige Nr. 22 der Welt furchtlos und hielt die Partie von Beginn an offen. Nachdem beide Spieler ihr erstes Aufschlagspiel abgeben mussten, zeigten sie anschließend bei eigenem Service keine Schwächen mehr, wodurch es in den Tiebreak ging, in dem van de Zandschulp denkbar knapp die Oberhand behielt. Im zweiten Satz konnte der niederländische Davis-Cup-Spieler mit starken Aufschlägen und seiner druckvollen Vorhand eine Schippe drauflegen und siegte in der hochklassigen Partie nach 2:23 Stunden mit 7:6 (5), 6:3.

Rikl unterliegt nach Satzführung

An Position 3 des TCA stand Neuzugang Patrik Rikl (ATP-Doppel-Nr. 113) aus Tschechien dem Slowaken Andrej Martin (ATP-Nr. 685) gegenüber. Beide Spieler starteten die Partie komplett auf Augenhöhe. Während der 25-jährige Rikl sein offensives Spiel in die Waagschale warf, suchte sein 34-jähriger Gegner sein Heil überwiegend von der Grundlinie. Beim Stand von 5:5 konnte der TCA-Spieler seinem Gegenüber den Aufschlag abnehmen und den Satzgewinn sicher ausservieren. Mit Fortdauer der Begegnung konnte der 34-jährige Martin seine Fehlerquote verringern und fand immer besser zu seinem soliden Spiel. Nachdem die ehemalige Nr. 93 der Welt mit zwei Breaks den Satzausgleich herstellen konnte, dominierte er auch den entscheidenden Match-Tiebreak zum 5:7, 6:2, 10:1-Endstand nach 78 Minuten.

Ein siegreiches Doppel

Obwohl nach dem etwas unglücklichen 1:3-Zwischenstand nach den Einzeln der sportliche Abstieg bereits feststand, legten die Augsburger Spieler in den Doppeln im Kampf um den möglichen Punktgewinn noch einmal alles rein. Dabei lieferte das tschechische TCA-Duo Martin Krumich und Patrik Rikl gegen die beiden niederländischen Davis-Cup-Spieler Botic van de Zandschulp und Robin Haase eine absolute Top-Leistung ab, bei der die Zuschauer spektakuläre Ballwechsel geboten bekamen. In den entscheidenden Phasen zeigte das TCA-Doppel absolute Nervenstärke und siegte mit 7:6 (2), 7:6 (3). Das Duo der Augsburger Lokalmatadoren Luca Wiedenmann und Michael Feucht startete gegen die Gladbacher Paarung Pucinelli de Almeida/Martin mit einem frühen Break, musste sich aber letztlich mit 3:6, 5:7 geschlagen geben und verpasste damit neben dem Match-Erfolg auch den Punktgewinn in der Gesamtbegegnung.

Im Anschluss an die Begegnung kommentierte Club-Managerin und Vize-Präsidentin Maja Braunwalder: „Auch heute haben unsere Jungs kämpferisch wieder alles in den Ring geworfen und besonders im Spitzeneinzel haben die Zuschauer heute absolutes Weltklassetennis geboten bekommen.“ Befragt zur kurzfristigen Absage des Italieners Napolitano ergänzte sie: „Das sind Erfahrungen, die man als Liga-Neuling leider nicht vermeiden kann. Bei einer Neuverpflichtung kann man halt nicht in einen Spieler reinschauen. Wir werden aber beim TCA unseren nachhaltigen Weg weitergehen und bestmöglich versuchen, langfristig mit Spielern zusammenzuarbeiten, auf die man sich jederzeit verlassen kann und die das Dress des TCA voller Stolz tragen.“

Letztes Saisonspiel am Sonntag in Aachen

Am kommenden Sonntag (11.08.2024) ab 11 Uhr steht für den TC Augsburg in der Tennis Channel Bundesliga auswärts das letzte Saisonspiel beim fünffachen Titelträger TK Kurhaus Aachen an. Alle Matches können beim Liga-Partner und Titelsponsor Tennis Channel kostenlos im Livestream verfolgt werden. Weitere Informationen zum Bundesliga-Team finden sich auf der Website tc-augsburg.de.