International Blog – Florian Heer
Es war ein geschichtsträchtiger Triumph von Alexander Zverev bei den diesjährigen Nitto ATP Finals in London: Als erster Deutscher seit 23 Jahren siegt der 21-Jährige Hamburger beim Saisonfinale der besten acht Profis in der Londoner O2-Arena.
Selbst die durchaus mit Sportnachrichten oft nur auf den Fußball fixierten Lokalsender im Radio erfreuten ihre Hörer in ihren Montag-Morgensendungen mit der Schlagzeile eines “deutschen Tennis-Weltmeisters”. Zverev reiht sich nun ein in die durchweg beeindruckende Siegerliste der ATP-Finals, die seit 1970 an verschiedenen Orten ausgetragen werden, und tritt in die Fußstapfen zweier Landsleute. Boris Becker und Michael Stich waren die bisher einzigen deutschen Profis, denen dieses Kunststück gelang.
Als Becker das Turnier ein drittes und letztes Mal im Jahr 1995 gewinnen konnte, fand das Event noch auf Teppich in der Frankfurter Festhalle statt. Nun also Zverev, der seinen Final-Erfolg gegen die Nummer 1 der Welt Novak Djokovic mit einer durchweg beeindruckenden Leistung in der letzten Woche unterstrich. Auch Vertreter des Deutschen Tennis Bunds gratulierten dem Youngster zu seinem bisher größten Coup:
Ulrich Klaus, Präsident Deutscher Tennis Bund:
„Wir sind alle stolz auf Alexander Zverev! Nach den Grand Slam-Turnieren sind die ATP-Finals das größte und bedeutendste Turnier auf der Tour. Dass sich nun nach 23 Jahren wieder ein Deutscher Weltmeister nennen darf, freut uns wahnsinnig. Der gestrige Tag bildet den perfekten Abschluss eines fantastischen und historischen deutschen Tennisjahres 2018.“
Boris Becker, Head of Men’s Tennis:
„Sascha ist durch diesen Triumph endgültig als Star angekommen. Er hat in einem Turnier erst Federer und danach Djokovic bezwungen und damit unter Beweis gestellt, dass er in der absoluten Weltspitze angelangt ist. Der Titel von London zeigt, dass er der Größte der neuen Generation ist.“
Michael Kohlmann, Davis Cup-Kapitän:
„Sascha hat unglaubliches Tennis gespielt in London, seine Leistung im Finale war überragend und er hat völlig verdient gewonnen. Im Turnier der besten Acht der Saison am Ende zu gewinnen, ist ein Ausrufezeichen und lässt auf ein starkes Jahr 2019 hoffen. Wir freuen uns schon jetzt auf den Davis Cup im Februar.“
Klaus Eberhard, DTB-Sportdirektor:
„Für Sascha ist der Sieg in London der größte Erfolg seiner bisherigen Karriere. Dass ihm dies zu einer Zeit gelingt, in der mit Federer, Nadal und Djokovic drei der Größten überhaupt noch aktiv sind und er zwei von ihnen sogar bezwingen kann, freut mich für ihn besonders. Eine Wimbledonsiegerin sowie einen ATP-Weltmeister in einer Saison feiern zu dürfen, ist für das deutsche Tennis sensationell.“